Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch für Bayern 2016 vor

13.01.2017

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch für Bayern 2016 vor: Bayern weiterhin hoch attraktiv - Brauchen noch mehr Wohnungsbau - Genutzte Siedlungs- und Verkehrsfläche deutlich unter Bundesdurchschnitt

Die 59. Auflage des Statistischen Jahrbuchs 2016 für Bayern bietet mit über 660 Seiten wichtige Entscheidungsgrundlagen für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Wesentliche Schlussfolgerungen daraus präsentierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute erstmals im neuen Fürther Hauptsitz des Statistischen Landesamtes: „Bayern wächst und wächst, 2015 nochmal um rund 152.000 mehr als 2014 auf fast 12,85 Millionen Menschen. Bayerns Wirtschaft- und Finanzkraft ist ungebrochen, auch dank der bundesweit niedrigsten Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent und bester öffentlicher Finanzen, mit Gesamteinnahmen von 54,6 Milliarden Euro - einem Plus gegenüber 2014 um mehr als zwei Milliarden Euro, so das Fazit des Bayerischen Innenministers. „Wir brauchen deshalb noch mehr Wohnungsbau!“

Herrmann: „Auch hier sind wir mit insgesamt 2,26 Millionen Wohnungen in 2015 auf einem guten Weg.“ 2015 wurden mit fast 53.400 Wohnungen 70 Prozent mehr Wohnungen als 2009 fertig gestellt. Bis 2035 werden in Bayern allerdings mehr als 13,5 Millionen Menschen leben. „Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck an noch mehr Wohnungsbau!“ Von Januar bis November 2016 wurden in Bayern sogar insgesamt 67.400 Wohnungen zum Bau freigegeben. Mit dem wuchtigen Vierjahres-Programm des Wohnungspaktes Bayern sollen insgesamt bis zu 28.000 neue staatliche beziehungsweise staatlich geförderte Wohnungen entstehen. „Dafür wollen wir rund 2,6 Milliarden Euro bereitstellen. Und selbstverständlich werden wir dabei unsere bayerische Landschaft bewahren und schonend mit unserem Boden umgehen.“ Die Siedlungs- und Verkehrsfläche Bayerns im Bundesgebiet umfasst im Übrigen mit lediglich 11,9 Prozent den geringsten Wert aller alten Bundesländer, bei einem Bundesdurchschnitt von 13,7 Prozent. Sie wuchs gegenüber 1980 um lediglich um rund 3,9 Prozent. Mehr als 80 Prozent Bayerns sind Landwirtschafts- und Waldfläche. Die Waldfläche ist seit 1980 sogar um mehr als zwei Prozent gewachsen und macht allein mehr als ein Drittel von Bayerns Fläche aus.

„Der Freistaat präsentiert sich auch in hervorragender wirtschaftlicher Verfassung“, so Herrmann. Das ökonomische Wachstum sei stark, das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015 preisbereinigt um 2,1 Prozent gestiegen und damit um 0,4 Prozent stärker als in der gesamten Bundesrepublik. Seit 2010 hat sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Bayern sogar um 12,3 Prozent erhöht, gegenüber 7,9 Prozent bundesweit. Damit lag der Freistaat an der Spitze aller Bundesländer. Die Arbeitslosenquote war im Freistaat mit 3,6 Prozent im Jahr 2015 erheblich niedriger als die gesamtdeutsche Quote von 6,4 Prozent. Bayern hatte damit erneut die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer, noch vor Baden-Württemberg mit 3,8 Prozent und 7,3 Prozentpunkte unter der von Schlusslicht Bremen mit 10,9 Prozent. Gleichzeitig hat 2015 die Erwerbstätigkeit in Bayern einen neuen Rekordwert von 7,27 Millionen Menschen erreicht – 1,4 Prozent mehr als 2014 -  und stieg zwischen 2010 und 2015 um 7,3 Prozent. Im dritten Quartal wurde sogar erstmals die Marke von 7,4 Millionen Erwerbstätigen überschritten. Das verarbeitende Gewerbe Bayerns verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzzuwachs von gut vier Prozent auf knapp 343 Milliarden Euro. Der Umsatz im bayerischen Einzelhandel ist 2015 real ebenfalls um 3,4 Prozent und im ersten Dreivierteljahr 2016 nochmals um 2,1 Prozent gestiegen.

2015 konnte der Freistaat auch seine Verschuldung weiter reduzieren und zwar um mehr als drei Milliarden Euro. Herrmann: „Damit sind wir auch künftig für kräftige Investitionen gerüstet.“ Die sind nach Auffassung des Bayerischen Innen- und Verkehrsministers auch weiterhin dringend erforderlich: „Denn bei dem Run auf den Freistaat muss auch unsere Infrastruktur mitwachsen. Wir wollen, dass die Menschen in Bayern überall vernünftig arbeiten und leben können!“

Verkehrsträger Nummer eins bleibt dabei auch künftig die Straße. Das überörtliche Straßennetz ist zwischenzeitlich fast 42.000 Kilometer lang. "Sein Erhalt und Ausbau sind für den Freistaat Bayern von großer Bedeutung." Für den Um-, Aus- und Neubau der bayerischen Staatsstraßen stiegen die Ausgaben seit 2000 um 56 Prozent auf 266,9 Millionen Euro. 2016 stiegen die Mittel nochmals auf insgesamt mehr als 275 Millionen Euro. Außerdem wurden in den letzten 15 Jahren die jährlichen Aufwendungen für die Autobahnen und Bundesstraßen im Freistaat auf mehr als 1,2 Milliarden Euro erhöht, also um 77 Prozent. Und es geht auch so weiter. Herrmann: "2016 hat uns der Bund 1,63 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Dank des Finanzierungshochlaufes können wir 2017 mit einer weiteren Erhöhung der Mittelzuweisung des Bundes rechnen."

Erfreulich sei außerdem, dass 2015 auf Bayerns Straßen weniger Verkehrstote zu beklagen waren: "Unser Verkehrssicherheitsprogramm 'Bayern mobil – Sicher ans Ziel', mit dem wir unter anderem die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 gegenüber 2011 um 30 Prozent senken wollen, trägt bereits Früchte. So ist es uns gelungen, die Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2011 um 21 Prozent auf 614 im Jahr 2015 zu senken. Damit haben wir schon über die Hälfte unseres Zieles erreicht", stellte der Bayerische Verkehrsminister fest.