"Wir müssen die Erinnerung an das Schicksal der Kriegstoten und das unendliche Leid der beiden Weltkriege weiter aufrecht erhalten. Unter unsere Geschichte dürfen wir keinen Schlussstrich ziehen." Mit diesen Worten hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der heutigen Landesfeier zum Volkstrauertag dazu aufgerufen, die Erinnerung an das unfassbare Leid der beiden großen Kriege lebendig zu halten. "Indem der Volkstrauertag das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ins Gedächtnis ruft, ist er für uns ein wichtiges Erbe und wesentlicher Bestandteil unserer Erinnerungskultur", so der Minister, der den bayerischen Ministerpräsidenten bei der Landesfeier vertrat. Fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gebe es immer weniger Zeitzeugen. Umso wichtiger sei es, dass die Kriegsgräber und Gedenkstätten als stumme Mahner des millionenfachen Elends weiterhin eine eindeutige Sprache sprechen. Für den bayerischen Innenminister ist die Erinnerung Auftrag und bleibende Aufgabe: "Nur wer sich erinnert, kann aus dem Vergangenen lernen. Freiheit und Demokratie brauchen Erinnerung."
Derzeit unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2,8 Millionen Kriegsgräber auf 833 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern in Europa und Nordafrika. Mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkriegs ruhen dabei in den Kriegsgräberstätten in der Bundesrepublik Deutschland. Allein im Freistaat Bayern liegen mehr als 166.000 Opfer. Die wertvolle Arbeit des Volksbunds wurde letztes Jahr im Freistaat Bayern mit fast zwei Millionen Euro Spendengeldern aus der Bürgerschaft unterstützt wird, das sind 39 Prozent des deutschen Gesamtvolumens. Damit steht der Landesverband Bayern weit an der Spitze dieser großen humanitären Bewegung.