Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Vorausberechnung der Bevölkerung bis zum Jahr 2040 vor: Bayerns Einwohnerzahl steigt auf 13,66 Millionen - Deutliche Veränderung der Altersstruktur - Weiterhin regionale Unterschiede

07.01.2022

Bayerns Bevölkerung befindet sich bis ins Jahr 2040 auf Wachstumskurs und wird gleichzeitig älter. Diese beiden wesentlichen Ergebnisse hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute bei der Vorstellung der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth bekanntgegeben. Herrmann: "Bayerns Bevölkerung wird in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich um fast vier Prozent auf rund 13,66 Millionen Menschen wachsen. Das bedeutet einen Zuwachs von rund 518.000 Menschen." Aber auch Bayerns Altersstruktur verändere sich deutlich: "Das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Freistaat steigt in den kommenden zwei Jahrzehnten auf 45,5 Jahre. Die Altersgruppe über 65 wird auf 3,49 Millionen Menschen anwachsen, was einem Zuwachs von mehr als 28 Prozent entspricht. Damit würden im Jahr 2040 dann auf 100 potentiell Erwerbsfähige etwa 46 Personen im Rentenalter kommen. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren sind es hingegen 40 Personen."

Laut Herrmann wird insbesondere der ländliche Raum von der Alterung betroffen sein. Der Innenminister mahnt: "Für eine vorausschauende Politik ist die Frage nach der künftigen Altersentwicklung der Gesellschaft mit von grundlegender Bedeutung, nicht zuletzt um einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen.“

Auch wenn die Zuwanderung aus dem Ausland 2020 Corona-bedingt deutlich niedriger ausfiel, hat das Virus langfristig voraussichtlich keine Auswirkungen auf die bisherigen Trends der Bevölkerungsentwicklung. Herrmann: "Bayern ist weiterhin so attraktiv, dass erheblich mehr Menschen nach Bayern kommen als aus Bayern wegziehen." Diese Wanderungsgewinne erzielt der Freistaat gegenüber den anderen Bundesländern wie auch gegenüber dem Ausland. Besonders auffällig ist nach den Worten des bayerischen Innenministers, dass alle bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte an den zu erwartenden Wanderungsgewinnen partizipieren können. Dass es trotzdem bis zum Jahr 2040 in manchen Regionen zu leichten Bevölkerungsrückgängen kommen wird, liege daran, dass die Geburten nicht ausreichen werden, um die Zahl der Todesfälle auszugleichen.

Der größte Zuwachs der bayerischen Bevölkerung ist nach den Berechnungen der Statistiker für Oberbayern zu erwarten. Dort werde die Bevölkerung bis 2040 um knapp sieben Prozent zunehmen, dicht gefolgt von Schwaben mit einem Plus von 6,2 Prozent. “Ein deutliches Bevölkerungsplus erwarten wir auch für Niederbayern (plus 5,3 Prozent). Aber auch Mittelfranken (plus 2,3 Prozent) und die Oberpfalz (plus 2,1 Prozent) werden einen leichten Zuwachs verzeichnen können. Mit leichten Bevölkerungsrückgängen ist hingegen in Oberfranken (minus 3,5 Prozent) und Unterfranken (minus 1,5 Prozent) zu rechnen,“ so Herrmann.

Mit Blick auf die zu erwartende Altersstruktur und die Bevölkerungsentwicklung betonte Herrmann die Bedeutung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. “Wir müssen die Ballungsräume entlasten und die ländlichen Räume gerade für junge Menschen durch gute Arbeitsplätze, eine verlässliche Infrastruktur und beste digitale Anbindung noch attraktiver machen. Damit beeinflussen wir die Entwicklung und die Altersstruktur dort positiv.“