Herrmann verstärkt Lkw-Kontrollen für mehr Verkehrssicherheit

13.05.2019

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt Lkw-Kontrollen für mehr Verkehrssicherheit: Gezielte Abfahrtskontrollen zur Überprüfung der Fahrtüchtigkeit - Auch Fahrzeugzustand, Ladungssicherung, Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten sowie Abstand und Geschwindigkeit besonders im Blick der Kontrollexperten

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch verstärkte Lkw Kontrollen ist das Ziel von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. "Uns geht es darum, die schwarzen Schafe unter den Lkw-Fahrern aus dem Verkehr zu ziehen", erklärte der Innenminister heute an einer Lkw-Kontrollstelle an der A9 bei Fahrenzhausen. "Denn Fehlverhalten und technische Mängel haben gerade beim Lkw-Fahren ein hohes Gefahrenpotential und führen oft zu schlimmen Unfällen." Dabei setzt die Bayerische Polizei nach Herrmanns Worten unter anderem auf gezielte Abfahrtskontrollen an Lkw-Parkplätzen zur Überprüfung der Fahrtüchtigkeit. Besonders im Blick der Kontrollexperten sind auch der Fahrzeugzustand, die Ladungssicherung, die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten sowie Abstand und Geschwindigkeit auf der Straße. Laut Herrmann arbeitet die Bayerische Polizei eng mit anderen Behörden wie etwa dem Bundesamt für Güterverkehr und dem Zoll zusammen. Neben mobilen Lkw-Kontrollen nutzt die Bayerische Polizei auch speziell ausgestattete Lkw Kontrollstellen. Eine davon befindet sich auf der A8 in Fahrtrichtung Westen im Landkreis Rosenheim, die andere auf der A9 in Fahrtrichtung Süden im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm. "Wir arbeiten gerade mit dem Bundesverkehrsministerium und dem bayerischen Verkehrsministerium daran, weitere stationäre Kontrollstellen an bayerischen Autobahnen einzurichten, die möglichst ideale Kontrollbedingungen bieten", ergänzte Herrmann. Wie der Minister erläuterte, kam es 2018 auf Bayerns Straßen zu 18.206 Verkehrsunfällen mit Beteiligung des Schwerlastverkehrs. Dabei starben 134 Menschen (2017: 157) und 5.380 wurden verletzt (2017: 5.709). Laut Herrmann wurden rund drei Viertel dieser Verkehrsunfälle von Lkw-Fahrern selbst verursacht. Die Hauptursachen waren Fehler beim Abbiegen, fehlender Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Übermüdung, Ablenkung oder erhebliche technische Mängel. 142 Verkehrsunfälle in Bayern gingen vergangenes Jahr auf das Konto alkoholisierter oder anderweitig berauschter Lkw-Fahrer (2017: 146). Dabei wurden 45 Personen verletzt und ein Motorradfahrer getötet. Um noch stärker gegen die Ursachen von Lkw-Unfällen vorzugehen, setzt die Bayerische Polizei bereits seit Jahren auf verstärkte Lkw-Kontrollen. Wie Herrmann berichtete, fanden am 12. Mai 2019 zum Ende des Lkw Sonntagsfahrverbots in ganz Bayern gezielte Abfahrtskontrollen an Lkw Parkplätzen statt. Rund 397 Polizistinnen und Polizisten kontrollierten rund 3.291 Lkw-Fahrer vor der Abfahrt auf ihre Fahrtüchtigkeit. Insgesamt 159 Lkw Fahrer hatten den gesetzlichen Grenzwert von 0,5 Promille Alkohol in der Atemluft überschritten, davon 74 sogar mehr als 1,1 Promille Atemalkohol. Der höchste festgestellte Wert betrug 3,48 Promille Atemalkohol. Sichtlich unter Drogen stand ein Lkw-Fahrer. "All diese Lkw-Fahrer durften solange nicht ans Steuer, bis sie wieder verkehrstüchtig waren", erklärte Herrmann. "Bußgelder hatten sie aber nicht zu befürchten, da sie noch nicht losgefahren waren." Ansonsten hätten den berauschten Lkw-Fahrern auch ohne einen Unfall drastische Sanktionen gedroht, von mehreren hundert Euro Bußgeld über Fahrverbote bis hin zum Entzug der Fahrerlaubnis. "Ziel unserer gestrigen Präventions-Aktion war, möglichst viele Lkw-Fahrer dafür zu sensibilisieren, wie gefährlich Alkohol und Drogen am Steuer sind und dass Restalkohol auch Stunden nach dem Konsum die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann", verdeutlichte der Innenminister. Außerdem kündigte der bayerische Innenminister an, dass sich die Bayerische Polizei auch künftig an länderübergreifenden Kontrollaktionen des Schwerverkehrs beteiligen wird. Bereits in dieser Woche findet die länderübergreifende Schwerpunktaktion 'Truck & Bus' des europäischen Verkehrspolizeinetzwerks 'TISPOL' statt. Bei der letzten Kontrollaktion im Oktober 2018 wurden allein in Bayern rund 800 Lkw und Busse beanstandet, 49 Lkw durften unter anderem aufgrund erheblicher Mängel und Verstöße nicht mehr weiterfahren.