Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim 6. UK German Cyber-Security Forum in München: Die Digitalisierung hält uns sicherheits-technisch in Atem

28.01.2020

Die Digitalisierung produziert immer größere Datenmengen und hält uns dadurch sicherheits-technisch in Atem." Mit diesen Worten umriss Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim 6. 'UK-German Cyber-Security Forum' in München die große Herausforderung im Cyberraum. Als für die Sicherheit in der analogen und digitalen Welt zuständiger Minister sagte Herrmann klar: "Internetkriminelle und Hacker dürfen Staat und Wirtschaft nicht überlegen sein!" Ausdrücklich begrüßte der Minister den Cyber-Dialog als vorbildlichen Beitrag zur Stärkung der britisch-deutschen Cyberbeziehungen sowie dessen Nutzen auch für die Cybersicherheit in Bayern. Zwar betonte Herrmann in seinem Grußwort die vielfältigen Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, gab aber zu bedenken: "All diese Daten müssen auf der anderen Seite aber auch vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden." Dies gelte für private Gesundheitsdaten genauso wie für die 'Kronjuwelen' eines Unternehmens, die hochsensiblen Geschäftsdaten.

Längst hätten Kriminelle oder auch fremde Mächte das Internet als Schauplatz für ihre illegalen Machenschaften entdeckt. "In der Cyberwelt agieren sie im Schutz vermeintlicher Anonymität. Landesgrenzen stellen für sie kein Hindernis dar", so der Minister. Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage richten laut Herrmann hohe Schäden an. "Um unserer Verantwortung als Staat im Bereich Cybersicherheit gerecht zu werden, hat die Bayerische Staatsregierung daher eine schlagkräftige Cybersicherheitsarchitektur mit zentralen Ansprechstellen im Freistaat geschaffen." Bayern setze zudem auf eine enge Zusammenarbeit der zentralen Behörden mit Cybersicherheitsaufgaben. "Zu Beginn dieses Jahres haben wir daher eine neue Informations- und Kooperationsplattform geschaffen, die 'Cyberabwehr Bayern'. Durch sie gewährleisten wir eine schnellstmögliche Information über relevante IT-Sicherheitsvorfälle und ein abgestimmtes Vorgehen. Wesentliche Erkenntnisse werden in einem Lagebild zur Cyber-Sicherheitslage Bayern gebündelt", erläuterte Herrmann. Für den Betrieb der Cyberabwehr Bayern werde ein neues Cyber-Lagezentrum beim Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz eingerichtet. "Auf dem Geleisteten können wir uns aber nicht ausruhen", betonte der Minister, denn: "Die Angreifer sowie ihre Methoden werden immer professioneller. Darum müssen wir noch stärker auf Zusammenarbeit setzen. Cyberkriminalität und Cyberspionage sind keine lokalen Phänome. Cyberangriffe kennen keine nationalen Grenzen. Nur durch einen engen und vertrauensvollen Austausch von Regierung, Forschung und Industrie können wir den Herausforderungen in der virtuellen und vernetzten Welt kraftvoll begegnen."