Laut Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann ist Bayern im Bundesvergleich Spitzenreiter bei der Integration in Arbeit. "Bayern hat mit 8,6 Prozent die niedrigste Ausländerarbeitslosenquote und mit 74,5 Prozent die höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationsintergrund", sagte Herrmann bei der Podiumsdiskussion des Online-Kongresses der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) in München zum Thema 'Gelungene Integration – Bürokratie und Arbeitsmarkt'. Seit September 2015 sind die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asyl-Herkunftsländern von rund 17.800 auf 59.700 im März 2020 stetig angestiegen. "Auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie die Zahlen im Frühjahr zum ersten Mal rückläufig waren, konnte über den Sommer wieder ein leichter Anstieg verzeichnet werden", so Herrmann.
Auch die Ausbildungsduldung als Teil der sogenannten '3-plus-2-Regelung' werde in Bayern offensiv umgesetzt. "Bayern hat in Deutschland mit rund 860 mit Abstand die meisten Ausbildungsduldungen erteilt und damit mehr als das bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen mit 740 und Baden-Württemberg mit 599", sagte Herrmann.
Trotz der grundsätzlich guten Ausgangslage gibt es – nicht erst seit Corona – auch noch gewaltige Herausforderungen: So sind zum Beispiel in Bayern rund 16.000 erwerbsfähige anerkannte Flüchtlinge im Hartz IV-Bezug derzeit arbeitslos und stehen dem Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung. "Die Integration in Arbeit ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf", so Herrmann. "Diese Herkulesaufgabe können wir nur im engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam meistern. Ich bin der bayerischen Wirtschaft dankbar, dass sie uns in dieser wichtigen Zukunftsfrage ein verlässlicher Partner bleiben wird."