Sanierung Kloster Speinshart

03.02.2013

Innenminister Joachim Herrmann beim 1. Lichtmessempfang im Kloster Speinshart: "Erhalt des kulturellen Erbes und Stärkung der ländlichen Regionen sind Verpflichtung und Herausforderung für Freistaat - Insgesamt fließen über 15 Millionen Euro vom Freistaat Bayern in die Baumaßnahmen des Klosters Speinshart

Seit 2012 beherbergen die restaurierten Räume des Westflügels der Klosteranlage Speinshart die 'Internationale Begegnungsstätte Kloster Speinshart'. 3,6 Millionen Euro hat der Freistaat allein für die bis 2012 erfolgte Innen- und Fassadensanierung der Klosterkirche investiert. Hinzu kommen bisher allein rund 2,2 Millionen Euro Städtebaufördermittel für den Erhalt und die Fortentwicklung der historischen Klosteranlage. "Wenn wir ein Baudenkmal wie das Klosterdorf Speinshart mit einem so gewaltigen finanziellen Aufwand sanieren und umnutzen, geht das über das Ziel, die gegenwärtigen Strukturprobleme zu bewältigen, weit hinaus. Wir wollen dieses großartige spirituelle und kulturelle Erbe auch für die kommenden Generationen bewahren. Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung herausragender Kulturgüter sind für den Freistaat eine besondere Herausforderung und Verpflichtung. 'Bayern ist ein Kulturstaat.' Dieser Leitsatz ist in der Bayerischen Verfassung unumstößlich verankert. Er verpflichtet uns ausdrücklich zum Erhalt der kulturellen Überlieferung", so Innenminister Joachim Herrmann.

Die Gesamtkosten für die bereits abgeschlossenen Bauabschnitte belaufen sich auf insgesamt 17,8 Millionen Euro. Heuer startet mit der Instandsetzung des Südflügels der dritte Bauabschnitt der Klostersanierung. An den Kosten von rund 7,5 Millionen Euro beteiligt sich der Freistaat Bayern mit 810.000 Euro Städtebaufördermitteln. Seit 2011 wird auch die ehemalige Klostergaststätte saniert. Hier entstehen die dringend erforderlichen Übernachtungsplätze für die Begegnungsstätte. Der Freistaat steuert rund 220.000 Euro Städtebaufördermittel bei. Weitere 550.000 Euro kommen aus dem Programm 'Nachhaltige Stadtentwicklung' der Europäischen Union. Hinzu kommen für die drei Bauabschnitte 4,5 Millionen Euro aus dem Denkmalschutzentschädigungsfonds, 2,3 Millionen Euro aus dem Kulturfonds und 1,8 Millionen Euro von der Landesstiftung. Insgesamt trägt allein der Freistaat Bayern dann über 15 Millionen Euro zur Gesamtfinanzierung der Baumaßnahmen am Kloster Speinshart bei.

Investitionen in die Kultur seien immer auch eine Entscheidung für die bayerischen Gemeinden und Regionen. Denn Kultur habe nicht zuletzt auch eine handfeste wirtschaftliche Relevanz. Herrmann: "Unsere Denkmäler, Schlösser und Museen, unsere Festspiele und andere Kulturveranstaltungen kurbeln nicht nur den Tourismus an. Auch Standortentscheidungen und Investitionen orientieren sich heute mehr denn je an der kulturellen Attraktivität einer Stadt oder Region. Kulturpolitik ist Standortpolitik! Die Oberpfalz und der gesamte nordostbayerische Raum haben hier sehr viel zu bieten!"

2012 flossen rund 122 Millionen Euro Städtebaufördermittel in den ländlichen Raum. Das sind fast 78 Prozent der Gesamtmittel bei einem Bevölkerungsanteil des ländlichen Raums von 56 Prozent. Herrmann: "Wir setzen hier einen echten Schwerpunkt." Noch deutlicher wird das bei den strukturschwachen ländlichen Gebieten, zu denen nach dem Landesentwicklungsprogramm auch der Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab und die Stadt Weiden gehören. Während hier nur gut 26 Prozent der Bürger leben, kommen ihnen mehr als 51 Prozent der Finanzhilfen zugute.

Der Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab hat in den letzten fünf Jahren seit 2008 insgesamt mehr als 14,4 Millionen Euro Städtebaufördermittel erhalten. Mit fast 150 Euro pro Einwohner liegt der Landkreis damit im bayernweiten Vergleich immerhin an achter Stelle.

Herrmann: "Die Städtebauförderung kann viel Positives bewirken. Kloster Speinshart ist hierfür ein gelungenes Beispiel. Mit Hilfe der Städtebauförderung können wir den wirtschaftsstrukturellen Umbrüchen und den Folgen der demografischen Veränderung gezielt begegnen. Denn gerade im ländlichen Raum sind eine gute und leistungsfähige Infrastruktur und ein attraktives Lebensumfeld äußerst wichtig."