Innenminister Joachim Herrmann zum 200. Geburtstag Friedrich Bürkleins: "Bürklein hat mit herausragenden Bauwerken heutige Gestalt Bayerns mitgeprägt - Qualitätvolles Bauen und Erhalt unserer Baukultur haben wichtigen Stellenwert"
Mit seiner Ernennung zum königlichen Baurat im Jahr 1852 war Friedrich Bürklein – wie schon Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner vor ihm – auch ein herausragender Repräsentant staatlichen Bauens in Bayern. Auch heute stehen staatliche Bauvorhaben besonders im Blickfeld des öffentlichen Interesses. Sie haben eine Vorbildfunktion für kommunale, gewerbliche und private Bauherren. So ist laut Herrmann der im vergangenen Jahr fertiggestellte Erweiterungsbau des Bayerischen Landtags in unmittelbarer Nähe zum Maximilianeum ein vortreffliches Beispiel gelungenen Bauens. Hier galt es, ein Gebäude des 21. Jahrhunderts zu entwerfen, welches gleichzeitig dem historischen Bürkleinbau aus dem 19. Jahrhundert und auch den Erweiterungsbauten des 20. Jahrhunderts gerecht wird. Unter der Terrakottafassade des Erweiterungsbaus verbirgt sich ein hocheffizientes Energiekonzept. Herrmann: "Der Erweiterungsbau zeigt, dass Baukultur und ökologische Verantwortung keine Gegensätze sind. Das Gebäude ist im Passivhausstandard errichtet und benötigt nur ein Fünftel der Energie, die ein vergleichbarer Neubau mit normalen Standards braucht."
Die Staatliche Hochbauverwaltung plant, baut und unterhält rund 28.000 staatliche Gebäude des Landes und des Bundes in Bayern. Dazu gehören auch einzigartige Baudenkmäler, wie zum Beispiel das von Bürklein entworfene Gebäude für die Regierung von Oberbayern. Von 1999 bis 2009 hat die Staatliche Hochbauverwaltung die wertvolle Terrakottafassade des Regierungsgebäudes für rund 15 Millionen Euro saniert. Dabei mussten 60.000 Steine durch maßgefertigte Terrakotten ersetzt werden.