Lärmschutz an der A99 Ottobrunn

28.05.2013

Innenminister Joachim Herrmann zum Baubeginn neuer Lärmschutzmaßnahmen an der A 99: 13 Millionen Euro für umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen - Spürbare Entlastung der Brunnthaler Bürger vom Verkehrslärm

 Auf der Autobahn A 99 zwischen der Anschlussstelle Ottobrunn und dem Autobahnkreuz München-Süd werden für insgesamt 13 Millionen Euro umfangreiche nachträgliche Lärmschutzmaßnahmen zum Schutz der Anwohner durchgeführt. Innenminister Joachim Herrmann sagte zum Beginn der Bauarbeiten: "Die Autobahnen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Sämtliche Prognosen gehen weiterhin von erheblich ansteigenden Verkehrsmengen aus. Dies darf aber nicht zu Lasten der Anwohner geschehen. Ihr Schutz hat für mich höchste Priorität!" Seit dem Bau des Autobahnrings in den 70er Jahren hat sich der Verkehr mehr als verdoppelt. Damit wuchs gleichzeitig die Lärmbelastung der Anwohner deutlich. Bis Ende 2015 sollen alle Maßnahmen fertiggestellt sein. Die Kosten hierfür trägt der Bund.

Dass an Autobahnen, die bereits seit langem bestehen, nachträglich Schutzeinrichtungen angebaut werden können, ist aus rechtlichen und finanziellen Gründen eine Ausnahme. 2007 schaffte das Bundesverwaltungsgericht mit einer Grundsatzentscheidung die Voraussetzungen für eine Verpflichtung des Bundes, unter bestimmten Bedingungen an bestehenden Straßen Schutzeinrichtungen nachzurüsten. Normalerweise gilt an bestehenden Straßen das Schutzniveau der sogenannten Lärmsanierung. Den Anwohnern wird in diesen Fällen eine erheblich höhere Lärmbelastung zugemutet. Herrmann: "Auf meine Initiative hin, ist es 2010 zumindest gelungen, die maßgeblichen Grenzwerte der Lärmsanierung um drei Dezibel abzusenken. Das entspricht akustisch immerhin der Halbierung der Verkehrsmenge. Dennoch klafft das Schutzniveau beim Neubau und im Bestand noch zu weit auseinander. Ich halte es deshalb für eine wichtige Zukunftsaufgabe, die Möglichkeiten für bauliche Schutzmaßnahmen an unseren hochbelasteten Hauptverkehrsachsen noch weiter zu verbessern."

Parallel zum Fahrbahnrand der Autobahn entstehen rund sechs Meter hohe Lärmschutzwälle. Zusätzlich werden - entsprechend den lärmtechnischen Erfordernissen - auf der Dammkrone bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände aufgestellt. Wo unterhalb der Autobahn Straßen kreuzen, werden neben den vorhandenen Brücken eigenständige Lärmschutzbrücken, um die Lärmschutzkonstruktionen zu tragen. Zusätzlich kommen lärmmindernde Fahrbahnbeläge zum Einsatz. Um für Brunnthal den bestmöglichen Lärmschutz zu realisieren, untersuchte die Autobahndirektion Südbayern verschiedene Lärmschutzvarianten. Dabei wurde auch der beabsichtigte achtstreifige Ausbau der A 99 berücksichtigt.