Innenminister Joachim Herrmann verabschiedet Landesbeauftragten des Malteser Hilfsdienstes Bayern und verleiht Verdienstkreuz am Bande: "Dank an Graf Wolff Metternich für vorbildliches Engagement - Malteser sind starker Partner im bayerischen Hilfeleistungssystem"
Ebenfalls das Verdienstkreuz am Bande erhielten die langjährigen Mitglieder des MHD in Bayern Rudolf Gatz und Maximilian Rauecker.
Der neuen Landesbeauftragten des MHD, Stephanie Freifrau von Freiberg, wünschte Joachim Herrmann viel Erfolg: "Ich bin mir sicher, dass der Malteser Hilfsdienst in Bayern auch künftig ein starker und verlässlicher Partner im bayerischen Hilfeleistungssystem sein wird."
Die Malteser in Bayern leisten im sozialen und karitativen Bereich einen bedeutenden Beitrag im bayerischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Ihre wertvolle Hilfe zeigte sich auch bei der Bewältigung der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Juni dieses Jahres. Hier hat der MHD tatkräftig mitgeholfen, um der Lage Herr zu werden. Aber auch nachdem die Pegel wieder gefallen waren, war ein Kriseninterventionsteam des MHD noch in Deggendorf vor Ort und stand der betroffenen Bevölkerung zur Seite. Innenminister Herrmann: "Ich will nochmals allen Beteiligten Helferinnen und Helfern aufs Herzlichste danken. Setzen Sie Ihr vorbildliches Wirken im Interesse unserer gesamten Gesellschaft auch künftig in bewährter Form fort."
Die Laudationes zum Verdienstkreuz am Bande für Carl Joseph Graf Wolff Metternich, Rudolf Gatz und Maximilian Rauecker:
Carl Joseph Graf Wolff Metternich (56) aus München ist seit April 1995 Mitglied des 'Malteser Hilfsdienst e.V.' und war von 1995 bis 2007 als Stadtbeauftragter in München tätig. Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass der Besuchs- und Begleitungsdienst 'Mit Herz und Hand' gegründet wurde. Hier leisten ehrenamtliche Malteser mit ihren regelmäßigen Besuchen einen unverzichtbaren Beitrag gegen die oft drohende Vereinsamung und Isolierung von Senioren. Mittlerweile ist dieser für viele ältere Menschen wichtige Dienst auf ca. 150 Ehrenamtliche in München und ca. 550 in Gesamtbayern angewachsen. Darüber hinaus führte Graf Wolff Metternich in seiner Amtszeit als Münchner Beauftragter die 'Malteser Migranten Medizin' für die medizinische Versorgung von Nichtversicherten ein. Seit sieben Jahren kümmert sich die Organisation um Menschen ohne Krankenversicherung, hilft bei Beschwerden, vermittelt an Experten und ist mit Rat und Tat zur Stelle, wenn Menschen nicht mehr weiter wissen. Diese überlebenswichtige Einrichtung wurde 2010 mit dem Förderpreis 'Münchner Lichtblicke' ausgezeichnet. Daneben fungiert Graf Wolff Metternich seit 2002 ehrenamtlich als Regionalratsvorsitzender des Malteser Hilfsdienstes in Bayern und Thüringen. Dieses Gremium mit den ranghöchsten Vertretern aller Diözesen begleitet und berät die Geschäftsführung bei allen Aktivitäten und Belangen des Malteser Hilfsdienstes. Er trug wesentlich dazu bei, dass der Malteser Hilfsdienst seine verbandlichen und sozial unternehmerischen Dienste weiter ausgebaut hat. Ferner ist es sein Verdienst, dass sich der Malteser Hilfsdienst unter anderem zu einem der größten Anbieter von Fahrdienstleistungen für Menschen mit Behinderung in Bayern entwickelte. Seit sechs Jahren engagiert er sich mit hohem persönlichem Einsatz als Diözesanleiter des Malteser Hilfsdienstes. Die Sicherstellung eines perfekt abgestimmten Katastrophenschutzes, die Notfallvorsorge sowie das integrierte Hilfeleistungssystem waren und sind zu jeder Zeit sein besonderes Anliegen. Seinem Engagement beim Projekt 'Mahlzeitenpatenschaft' des Malteser Hilfsdienstes verdanken viele von der Altersarmut Betroffene täglich eine kostenlose Mahlzeit. In beeindruckender Weise forcierte und begleitete er sehr erfolgreich die besonderen Projekte und Dienste des Malteser Hilfsdienstes. Darüber hinaus war Graf Wolff Metternich von 1997 bis 2010 im obersten Leitungsgremium der Deutschen Assoziation des Malteserordens tätig und an den in dieser Zeit für die Zukunft des Ordens wichtigen Entwicklungen maßgeblich beteiligt. Schließlich übernahm er im September 2010 zusätzlich das Amt des Landesbeauftragten des Malteser Hilfsdienstes in Bayern, nachdem er dieses zuvor stellvertretend innehatte.
Rudolf Gatz (72) aus München ist seit mehr als 45 Jahren ehrenamtlich für den Malteser Hilfsdienst e.V. tätig. Als Ersthelfer begann er seinen sanitätsdienstlichen Einsatzdienst. Darauf folgten Sanitätshelfer, Rettungssanitäter, Pflegediensthelfer, OP-Helfer, Strahlenschutzexperte und Rettungsassistent. Nach der Qualifikation zum Gruppenführer, Zugführer und schließlich Bereitschaftsführer unterstanden ihm alle vier Sanitätszüge des Katastrophenschutzes des Malteser Hilfsdienstes München. Auch durch seine technische Begabung wurden ihm immer wieder große organisatorische und aufwendige Aufgaben zugeteilt. Seiner unermüdlichen Bereitschaft, sich unentwegt in den verschiedensten Fachlehrgängen aus- und fortzubilden, folgten schließlich führende Aufgaben und große Einsätze im Sanitätsdienst, die er mit großer fachlicher Kompetenz und herausragendem ehrenamtlichen Engagement ausführte. Hier sind besonders der 88. Deutsche Katholikentag 1980, der Papstbesuch in München 1987, der Weltjugendtag 2005, die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und vor allem aber die Erdbebenhilfe im Jahre 1984 in Italien zu erwähnen. Gatz war auch seit 1997 Helfervertreter im Diözesanvorstand und Delegierter der Erzdiözese München und Freising bei der Bundesversammlung des Malteser Hilfsdienstes. Anerkennenswert ist auch sein hoher Einsatz für die Durchführung von Wallfahrten mit Behinderten und Kranken als logistischer Leiter. Die Wallfahrten führen u.a. ins Ausland und dauern zwischen acht und zehn Tagen. Darüber hinaus ist er seit über zwei Jahrzehnten logistischer Leiter der 'Sonnenzüge', die gemeinsam vom Caritasverband und den Malteser Helfern mit großem Erfolg durchgeführt werden. Bei den 'Sonnenzügen' handelt es sich um Reisen und Ausflüge für behinderte Menschen.
Maximilian Rauecker (54) aus Traunstein ist seit über 34 Jahren zuerst als Gruppenleiter, seit 1987 als Kreisbeauftragter ehrenamtlich für den Malteser Hilfsdienst e.V. tätig. Er unternimmt seit mehreren Jahren ehrenamtlich im Organisationsteam der Kontaktgruppe für Körperbehinderte in Traunstein Ausflüge und gestaltet Ferien mit den Behinderten. Besonders liegt ihm auch die Auslandshilfe am Herzen. An der Polenhilfe und bei der Kosovo-Aktion war er maßgeblich beteiligt. Unter seiner Leitung ist in Traunstein zudem ein Besuchs- und Begleitungsdienst für Senioren entstanden. Auch das Projekt 'Mahlzeitenpatenschaft', das es Menschen in einer finanziellen Notlage ermöglicht, täglich ein warmes Mittagessen zu erhalten, ist aus seiner Initiative entstanden. Mit hohem persönlichen Einsatz bringt er die Zusammenarbeit mit anderen Hilfseinrichtungen und Organisationen voran. Als Beispiel sei das Kriseninterventionsteam (KIT) Traunstein genannt. 2002 hat er unter der Sprecherschaft des Malteser Hilfsdienstes KIT in Traunstein gegründet. Gleichzeitig bereitete das Bayerische Rote Kreuz ein solches vor. 2003 schlossen sich beide zusammen und bauten die Krisenhilfe gemeinsam weiter aus. Seither wird das KIT gemeinsam vom Malteser Hilfsdienst und dem Bayerischen Roten Kreuz als 'Erste Hilfe für die Seele' betrieben. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen funktioniert reibungslos und wurde erst im Jahr 2010 mit dem Bürgerpreis prämiert. Das Kriseninterventionsteam Traunstein besteht aus 50 ehrenamtlichen Krisenhelfern - 33 Maltesern und 17 BRK-Helfern. Sie leisten jährlich rund 14.500 Bereitschafts- und 1.000 Einsatzstunden. Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, stellen die Krisenhelfer Beistand und Unterstützung sicher, zum Beispiel nach traumatischen Ereignissen, für Betroffene, Angehörige, Hinterbliebene und Augenzeugen nach extrem belastenden Ereignissen und Situationen, wie dem plötzlichen Tod im häuslichen Bereich, bei Unfalltod oder Suizid. Seit der Gründung wurde das KIT Traunstein zu fast 1000 Einsätzen gerufen. Dabei wurden mehr als 2.500 Menschen betreut und begleitet sowie psychologische Erste Hilfe geleistet.