200 Jahre bayerisches Judenedikt - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: Jüdisches Leben lebendig halten - klare Absage an Intoleranz, Rassismus und Fanatismus
Das Edikt vereinheitlichte die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse der jüdischen Bewohner im Königreich Bayern. Es gestattete den Juden etwa Grundbesitz zu erwerben, Handelsunternehmen zu unterrichten, öffentliche Schulen zu besuchen, Gemeinden zu gründen, Synagogen zu bauen, Schulen zu eröffnen und eigene Friedhöfe zu errichten. Das Edikt führte zur Gründung der ersten 'Israelitischen Kultusgemeinde' München im Jahr 1815. Die Israelitische Kultusgemeinde München ist heute Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Bayern. Mit über 9.000 Mitgliedern ist sie nach Berlin die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland. Inzwischen gibt es bayernweit wieder 13 offizielle jüdische Gemeinden.
Innenminister Joachim Herrmann dankte der Montgelas-Gesellschaft und ihrem Vorsitzenden Pierre Wolff für den Festakt. Damit werde erneut ein wichtiges Zeichen für gegenseitige Wertschätzung und Toleranz gesetzt. Der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, zollte er Anerkennung und Respekt für ihren unermüdlichen Einsatz für ein lebendiges jüdisches Leben in Bayern.