Gedenkfeier '400 Jahre seit Ausbruch des 30-jährigen Krieges'

25.02.2018

 Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Gedenkfeier '400 Jahre seit Ausbruch des 30-jährigen Kriegs': Gedenken an die humanitäre Katastrophe steht für gegenseitigen Respekt, Akzeptanz und Versöhnung - Westfälischer Frieden Grundstein für die Zukunft Europas

 Mit dem Gedenken an den Ausbruch des 30-jährigen Krieges, der die protestantischen Reichsstädte Bad Windsheim, Dinkelsbühl, Nördlingen und Rothenburg besonders schwer getroffen hat, bewahren diese Städte ein Stück lokale Geschichte, sie stärken den Zusammenhalt und die kulturelle Identität in der Region. Das sagte   Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Gedenkfeier '400 Jahre seit Ausbruch des 30-jährigen Kriegs' in Bad Windsheim. "Das gemeinsame Gedenken an den 30-jährigen Krieg, bei dem halb Europa mit Waffengewalt vermeintlich um den richtigen Glauben rang, steht für gegenseitigen Respekt, Akzeptanz und Versöhnung", so Herrmann. 

Nach 1648 sei Mitteleuropa nie wieder in einen Religionskrieg verstrickt gewesen. "In Erinnerung an diesen Frieden von 1648 gilt es, den Frieden als Aufgabe für die Zukunft anzunehmen", so Hermann. Eine besondere Herausforderung sei aktuell der radikale Islamismus. Wie im 30-jährigen Krieg diene die Religion als Brandbeschleuniger für hegemoniale und innere politische Konflikte. Heute zeige uns der radikale Islamismus, welch Sprengstoff religiöser Fanatismus sein kann. "Wir sehen uns einem frontalen Angriffskrieg brutaler Islamisten weltweit ausgesetzt. Dem muss sich ganz Europa entschlossen entgegenstellen", so Herrmann.

Herrmann rief dazu auf, gemeinsam vereint für ein friedliches Mit- und Nebeneinander in Europa und auf der ganzen Welt einzutreten. Es sei auch eine Lehre aus der deutschen Geschichte, aus der Katastrophe des Nationalsozialismus: "Wenn die Toleranten zu lange tolerant gegenüber den Intoleranten sind, kommt der Tag, an dem die Intoleranten die Macht übernehmen und die Toleranten gar nichts mehr zu sagen haben. Deshalb brauchen wir eine wehrhafte Demokratie."