Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lehnt pauschale Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen strikt ab. "Alle Motorradfahrer über einen Kamm zu scheren, ist überzogen", argumentierte Herrmann. "Das Fehlverhalten Einzelner darf nicht zulasten aller Motorradfahrer gehen." Es sei viel wirkungsvoller, gezielt die Lärmrüpel und Krawallmacher aus dem Verkehr zu ziehen. Mit gutem Grund habe Bayern eine entsprechende Forderung im Bundesrat abgelehnt, die auf einen Vorschlag des baden-württembergischen Verkehrsministers zurückgeht. "Mit ihrem Verbotswahn schießen die Grünen wieder meilenweit über das Ziel hinaus", ärgerte sich der Innenminister. "Diesen Unsinn auf dem Rücken der Motorradfahrer machen wir nicht mit."
"Außerdem haben wir im Frühjahr 2018 die Beschaffung von Motorradlärmdisplays durch Gemeinden freigegeben", ergänzte Herrmann. Diese messen den durch einzelne Verkehrsteilnehmer verursachten Verkehrslärm und zeigen bei Überschreiten der Lärmschwelle die Botschaft 'Leiser' an. Das führte in einem Pilotprojekt im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern bereits zu einer erheblichen Lärmreduzierung. Die wahrgenommene Lautstärke verringerte sich um rund ein Drittel.