"Ich bin sehr froh, dass jüdisches Leben in Bayern wieder eine Selbstverständlichkeit geworden ist: Heute erleben wir überall blühende jüdische Gemeinden, neue Synagogen und lebendige Gemeindezentren. Gerade auch hier in Erlangen ist jüdisches Leben sichtbar und lebendig," so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Jüdischen Gemeinde in Erlangen. Herrmann erinnerte daran, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger trotz des Abgrunds der Naziherrschaft und des Holocausts an ihrer Heimat festgehalten und dem "Land der Täter" über die unermesslich tiefen Gräben der Geschichte die Hand zur Versöhnung gereicht haben: "Für dieses in uns gesetzte Vertrauen bin ich ihnen unendlich dankbar."
Heute blicke die Jüdische Gemeinde Erlangen hoffnungsfroh und voller Zuversicht in die Zukunft. "Ihre Gemeinde mit heute über 100 aktiven Mitgliedern ist ein nicht wegzudenkender Teil der aktiven Stadtgesellschaft. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen bereichern Sie das kulturelle Leben der Stadt ungemein. Jüdische Kunst und Kultur, aber auch Geschichte und Gedenken wirken dadurch weit über die Stadtgrenzen", schwärmte Herrmann. Er habe daher auch gerne die Schirmherrschaft bei der Suche nach einer eigenen Immobilie für ein Haus des jüdischen Lebens mit neuer Synagoge in Erlangen übernommen. "Ich setze mich nachdrücklich dafür ein, dass das staatliche Grundstück Bismarckstraße 2 Ihrer Gemeinde zur Verfügung gestellt wird."