Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch in Deutschland und weiten Teilen Europas ist der Zugang von neuen Asylbewerbern nach Bayern massiv zurückgegangen. Während im Februar im Schnitt noch rund 311 Personen pro Woche nach Bayern kamen, waren es in der ersten Märzwoche 274, in der zweiten Märzwoche 232, in der dritten Märzwoche 111 und in der vergangenen Woche nur mehr 38 Personen. Über diese Entwicklung hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann informiert. "Wir nutzen den starken Rückgang im Asylgeschehen, um die Belegung insbesondere in den Anker-Einrichtungen wo immer möglich zu entzerren. Das gilt insbesondere für die Belegung von Zimmern, aber auch für gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie Kantinen. Das hilft, Mindestabstände einzuhalten und Infektionen mit dem Corona-Virus in den staatlichen Asylunterkünften bestmöglich zu vermeiden," erklärte Herrmann. In der Gesamtheit aller staatlichen und kommunalen Asylunterkünfte waren Ende März in Bayern rund 89.000 Personen untergebracht. Die Höchstzahl lag im Mai 2016 bei 155.000.
In den bayerischen Anker-Einrichtungen sind von den zuständigen Bezirksregierungen bereits verschiedenste Schutzmaßnahmen getroffen worden. Diese reichen von einer entzerrten Belegung wo immer möglich, über Mindestabstände, längere Öffnungszeiten und 'take-away-Angebote' in den Kantinen bis hin zur Ausgabe von Informationsmaterial in diversen Sprachen. "Wir machen alles Erforderliche, um Infektionsketten in Asylunterkünften von vorneherein zu verhindern beziehungsweise sofort zu durchbrechen. So schützen wir gleichermaßen unsere Bevölkerung und die Bewohner der Asylunterkünfte", machte Herrmann deutlich.