Besserer Schutz des Jüdischen Friedhofs Erlangen - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagt Bau einer Umzäunung zu: Freistaat übernimmt Großteil der Kosten

31.07.2020

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute bei einem Ortstermin am Jüdischen Friedhof Erlangen an der Rudelsweiherstraße den Bau einer neuen Umzäunung zugesagt: "Damit wollen wir den jüdischen Friedhof vor Schändungen und seine Besucherinnen und Besucher vor Übergriffen besser schützen", erklärte Herrmann vor Vertretern der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen. "Als Freistaat werden wir den Großteil der Kosten übernehmen." Laut Herrmann sind für die Umzäunung rund 51.000 Euro veranschlagt. Die Stadt Erlangen sowie der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinde haben eine Beteiligung in Höhe von jeweils 10.000 Euro in Aussicht gestellt. "Den Rest übernehmen wir", sicherte Herrmann zu. "Der bestmögliche Schutz jüdischen Lebens und jüdischer Einrichtungen hat für uns höchste Priorität!"

Wie Herrmann erläuterte, stehen dem bayerischen Innenministerium nach dem schrecklichen Anschlag in Halle zum Schutz jüdischer Einrichtungen in Bayern insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung. Für rund 5,7 Millionen Euro wurden bereits Sicherungsmaßnahmen freigegeben. Neben Umzäunungen sind vor allem Investitionen in schuss- und einbruchshemmende Fenster und Türen oder in Überfallmeldeanlagen vorgesehen. Nach Herrmanns Worten wird das Gefährdungspotential jeder jüdischen Einrichtung im Einzelfall bewertet. Je nach Gefährdungssituation ergreift die Polizei passgenaue Schutzmaßnahmen und führt vor Ort regelmäßige kriminalpolizeiliche Beratungs- und Sicherheitsgespräche mit jüdischen Einrichtungen und Gemeinden durch.